Schönheitspflege ist nicht meins

Da kommt sie doch schon wieder mit diesem Marterinstrument daher. Jeden Morgen das gleiche Spiel.

Inzwischen sollte sie doch wissen, wie sehr sie mir damit auf den Keks geht. Ich hab’s ihr schon so oft erklärt – ohne Krallen, mit Krallen, aber sie will es einfach nicht begreifen. Denkt sie etwa, ich kann meinen Pelz nicht alleine pflegen? Und wie ich das kann! Aber Menschen wissen ja immer alles besser.

Ob ich mich verstecke?

Oder sollte ich ihr das Ding klauen?

Nun habe ich mir das Ding zwar gekrallt, aber irgendwie guckt sie immer noch so kämmwütig. Ich muss mich wohl doch ordentlich verstecken, irgendwo, wo sie mich nicht mehr sieht. Wo kann ich denn heute bloß hin, damit diese blöde Prozedur an mir vorbeigeht? Ah, die kleine Decke dort unten sollte es tun.

Mauuuu, da passe ich genau drunter.

Hähhh, was sagst Du, Torty?

Dein Schwanz guckt noch raus.

Besser so?

Was? Kämmen? Wie hat sie mich denn jetzt noch gefunden? Aber nichts wie weg hier!

Ich bin nicht da! Geh weg mit diesem Bürstedings. Ich mach das alleine, hab meine eigene Bürste auf der Zunge.

Guck, wie gut das geht! Und feucht abbürsten ist sowieso besser als trocken. Kannst Torty mit Deinem Katzennervteil belästigen. Die lässt sich gern mit dem Marterdings quälen. Sie liegt da schon ganz erwartungsfreudig.

So ist er, unser Kater Keks, Schönheitspflege ist nichts für ihn. Während seine Schwester Torty die allmorgendliche Bürstenmassage regelrecht genießt, versucht Keks mit allen möglichen Tricks, sich dieser Prozedur zu entziehen. Ich bin schon immer froh, wenn ich ihm drei Bürstenstriche abtrotzen kann. Was in der Bürste an Katzenfusseln hängenbleibt, fusselt nicht durchs Haus.

So eine eingebaute Bürste ist natürlich gar nicht so übel. Das muss ich dem Kater schon zugestehen. Andererseits, was ich dem Kater ausbürste, muss er nicht runterschlucken. Aber wahrscheinlich würde der Schlingel mir erzählen, er schluckt die Haare gern hinunter, sie schmecken, ich solle es doch auch mal probieren.

Veröffentlicht von

Silberdistel

“Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele.” (Cicero)

19 Gedanken zu „Schönheitspflege ist nicht meins“

  1. Lieber guter Keks,

    ich kann dich schon gut verstehen,denn du bist ja schon eine Naturschönheit und einen hübschen Kerl „entstellt“ NIX! 😘
    Du guckst hinter deiner Decke hervor wie ich bei gruseligen Szenen im Fernsehen. 😊 Ja,stimmt,du hast ja deine Bürste immer bei dir und Jungen sind eh lieber „Naturburschen“.Das bissel Nachhelfen ist eher Sache der Mädchen.
    Aber ich kann auch dein Frauchen gut verstehen,sie muss dann ja den Haaren von euch mit dem Staubsauger zu Leibe rücken.
    Aber was wissen denn wir,vielleicht schmecken sie auch wirklich ganz lecker. 😉

    Ich wünsche dir,der guten Torty und natürlich auch deinem lieben Frauchen einen guten und GEPFLEGTEN Abend,schicke euch ganz liebe Grüße und haarfreie Knuddler 😘💓
    Brigitte.

    Eine ganz feine und lustige Geschichte ists wieder,liebe Silberdistel,herzlichen Dank dafür! 💓

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    1. Siehst Du, liebe Brigitte, Du verstehst, warum mir diese Fremdbürsterei auf den Keks geht. Es gibt also doch noch verständnisvolle Menschen. Das beruhigt ungemein.
      Unsere Menschen behaupten zwar immer, dass wir Katzen fusseln, aber ich denke, sie übertreiben maßlos. Und wenn einer fusselt, dann ist das Torty. Aber die mag das mit der Bürsterei ja auch gerne – verstehe ich gar nicht. Sie schmilzt förmlich dahin, schon allein, wenn sie Bürste oder Kamm nur sieht. Liebe Schnurrgrüße an Dich vom Keks 😽

      Danke, liebe Brigitte für Deine lieben und lustigen Zeilen 😊 Es freut nicht nur mich, auch Keks und Torty, dass Dir unsere kleine Geschichte gefallen hat.
      Einen lieben Gruß auch von mir an Dich und von Torty 😸

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  2. Da bekomme ich wieder mal gut bebildert bewiesen, wie wenig Ahnung ich von Katzen habe – von deinen schon gleich gar nicht, wo doch die zweite, die Schwesterkatze meine Theorie untermauert. Ich dachte immer, die Katzen lassen sich ALLE gern bürsten, weil das wie eine Massage ist.
    Aber dann las ich das: „Was in der Bürste an Katzenfusseln hängenbleibt, fusselt nicht durchs Haus.“ – und da konnte ich Keks sofort und gleich verstehen. Du machst das also nicht als Huldigung und Liebkosung für ihn, sondern willst nur eine fusselfreie Wohnung haben, zumindest eine fusselarme.
    Keks hat Charakter!!!!!!!!!!!
    Katzige Grüße zu dir von der ahnungslosen Clara

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    1. Torty lässt sich richtig gern bürsten, aber sie lässt sich generell gern beschmusen, obwohl sie auch wieder keine Katze ist, die auf den Schoß kommt. Sie setzt sich höchstens mal aufs Bein und schnurrt dann wonniglich.
      Aber all unsere Katzen, außer Torty, waren vom Kämmen oder Bürsten nicht so begeistert. Sie haben es mehr erduldet. Pooky und auch seine beiden Nachfolger, die graue Eminenz und unser Maine Coon Kater Bärchen, waren Langhaar- bzw. Halblanghaarkatzen und die sollte man wirklich kämmen, sonst ist man bald hoffnungslos zugefusselt. Da kann man noch soviel saugen.
      Die Streicheleinheiten, die auch Keks durchaus einfordert, dürfen mit dem Kamm nichts zu tun haben 😄
      Katzige Grüße zurück zu Dir

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    1. Unser Kater hat das auch drauf und beißt einfach in die Bürste, wenn ich ihm zu lästig falle.
      Ich fand das Foto auch interessant. Da sind die Borsten auf der Katzenzunge mal recht gut zu sehen. Das war ein reiner Zufallstreffer.
      Viele Grüße zurück von Marianne

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  3. Hach, Keksilein, dir steht das Entsetzen über die Bürste echt im Blick, kann ich sehr gut verstehen, daß dir dann das bürsten damit auf deinen Namen geht! 🤭😊
    Und nix nutzt, um der unfreiwilligen Kämm- und Bürstaktion zu entgehen, kein klauen des ungeliebten Dings und kein verstecken! Wie dumm wir Menschen doch wahrlich sind, nicht wahr, dabei hast du jederzeit deine eigene Bürste parat, wie die Nahaufnahme von selbiger doch bestens zeigt! Torty mag das also, na gut, dann kann sie ja quasi dein bürsten gleich mithaben, du bist ja schon selbst zur Tat geschritten, gut so!
    Mimi war da eher wie deine Schwester Torty, sie ließ sich gerne bürsten und hat sogar mit der Bürste geschmust, bevorzugt unterm Kinn, ab und zu wurde auch mal herzhaft reingebissen, offensichtlich schmecken Katzenhaare wohl wirklich gut. 😂 Ich durfte mitunter sogar an den Bauch bei Mimi, aber das hing dann doch sehr von ihrer Tagesform-Laune ab! 😂
    Ich hoffe, ihr beide, Torty und du, seid nun, ob mit oder ohne Hilfe der Bürste, sonnabendsblank geputzt und wünsche euch einen schönen Abend mit lieben Streichlern für euch beide und lieben Grüßen an euer menschliches Personal,
    Monika.

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    1. Liebe Monika, nein, Bürsten ist so gar nicht mein Ding. Ich mach das lieber selbst und wie ich finde, kann ich das auch viel besser. Und genau, Katzenhaare schmecken gar nicht so übel. Aber welcher Mensch glaubt das schon. Doch probieren will das auch keiner. Du bist Dir auch nicht ganz sicher, wie ich merke.
      Naja, aber da Torty sich so begeistert kämmen und bürsten lässt, ist unsere Silberdistel wohl dann doch zufrieden. Da kann sie ihre Kämmwut so richtig austoben. Na, und manchmal, wenn ich gerade ganz großzügig bin, lasse ich ja auch mal drei Bürstenstriche zu. Aber mehr auch nicht, das reicht für den guten Willen. Hm, Mimi mochte das Bürsten also auch? Naja, Mädchen eben. Doch unsere graue Eminenz fand das auch nicht immer ganz so lustig, obwohl sie es ausgehalten hat.
      Aber ja doch, wir sind ganz wunderbar sonnabendsblank geputzt – Torty mit diesem Marterinstrument, ich mit meiner katereigenen Bürste.
      Schnurrige Grüße an Dich von mir, dem Keks und Grüße von unserem menschlichen Personal, das bestellt, Du sollst Dir einen feinen Abend machen

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  4. Katzenzunge !! Hast du das Foto vergrößert oder bist du tatsächlich so nah rangekommen? Lilly hat sich damals nie, eigentlich niemals bürsten lassen. So unterschiedlich sind die Geschmäcker der Damen 😉 Daß Keks sowas nicht will ist sehr menschlich, äh natürlich tierisch verständlich … 🙂

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    1. Ja, das letzte Foto ist eine Ausschnittsvergrößerung von dem Foto davor, auf dem Keks sich putzt. Aber selbst da sind die kleinen Borsten auf der Zunge schon gut zu erkennen.
      Torty ist aber auch unsere erste Katze, die das Bürsten oder Kämmen regelrecht genießt. Unsere graue Eminenz hat das Kämmen auch nur mehr erduldet. Aber bei den Langhaarkatzen sollte man schon regelmäßig kämmen, da sonst das Fell oft verfilzt. Bei Pooky filzte es extrem, wenn er nicht gekämmt wurde.
      Aber bei dem kurzhaarigen Keks ist es nicht so dramatisch, wenn er ungekämmt durchs Leben läuft. Seine eigene Bürste reicht eigentlich aus für die Fellpflege. Aber zu Zeiten des Fellwechsels dränge ich mich ihm dann doch etwas intensiver auf, weil ich die vielen Fusseln nicht überall haben muss.
      LG an Dich

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