Wenn neue Technik zum Katzenschreck wird

Das neue Jahr ist für Euch bisher hoffentlich gut verlaufen. Kaum zu glauben, dass wir schon wieder Februar haben. Im Garten sind bereits die ersten zarten Blüten zu sehen. Da kommt schon ein bisschen Sehnsucht nach dem Frühling bei uns auf. Doch bis dahin müssen wir uns wohl noch ein wenig anders unterhalten. Daher gibt es hier wieder einmal eine kleine Geschichte zu lesen – ein Erlebnis mit Kater Pooky, das nicht in meinem Buch „Pfote aufs Herz“ zu finden ist. Ich wünsche wieder viel Spaß mit unserem damaligen Plüschlöwen und uns, seinen Menschen!

An Altbewährtem hält man oft sehr lange fest. In unserer Familie wurden die allmorgendlichen Frühstückseier noch recht lange so gekocht, wie wir das noch von unseren Eltern kannten. Ein Topf mit Wasser wurde zum Kochen gebracht. Wenn das Wasser sprudelte, gab man vorsichtig die Eier hinein und ließ sie so lange kochen, bis sie die gewünschte Härte erreicht hatten. In unserer fünfköpfigen Familie war die ganze Sache noch etwas schwieriger. Jeder wünschte für sein Frühstücksei einen anderen Härtegrad. Also musste der Eierkoch seiner Aufgabe besonders aufmerksam nachgehen. Nach 5 ½ Minuten durfte das erste Ei seinem heißen Bad entkommen, nach 6 Minuten Ei Nummer 2, nach weiteren Minuten irgendwo zwischen 7 und 10 Minuten wurden die anderen drei Eier erlöst. Natürlich mussten sie nach dem Kochvorgang auch noch der richtigen Person zugeordnet werden. Damit es zu keinen Verwechslungen kam, habe ich die Eier meistens mit einem kleinen Motiv bemalt, es sei denn, ich war an einem Morgen einmal nicht so kreativ unterwegs. In solchen kreativlosen Phasen habe ich die Eier einfach nur mit dem Namen desjenigen versehen, dem das Ei zugeteilt werden sollte. Letztere Variante brachte mir allerdings meistens Kritik ein. Man darf seine Lieben halt gar nicht erst verwöhnen. Wo war das fröhliche Guten-Morgen-Ei, das den Tag so besonders machte?

Manchmal bemale ich selbst heute die Eier noch hübsch, damit der Tag ein wenig netter beginnt, so wie unlängst um Weihnachten herum, wenn auch von der Gestaltung her etwas simpler als damals, aber ich bin mit genauso viel Liebe bei der Sache.

Doch genug der Vorrede, Schluss mit der um das Heiße-Ei-Herumrederei, hier soll es schließlich nicht um Eier sondern um Katzen gehen. Oder AUCH um Katzen, besser noch – um Kater Pooky. Oder geht es doch eher um Eier? 🤔Ach, seht einfach selbst …

Eines Tages spazierten mein Mann und ich im Supermarkt unseres damaligen Vertrauens umher und erblickten etwas, das unsere Eierkocherei auf ein neues, höheres Niveau stellen könnte – einen Eierkocher. Was es doch alles so gab? Wieder würde der Küchenalltag ein wenig leichter werden, glaubte ich voller Zuversicht.

Wir kauften das Ding kurzentschlossen. Von da an brach tatsächlich ein neues Frühstückseijahrhundert in unserer Familie an. Der Eierkocher versprach viel, hielt aber kaum etwas davon. Das einzige Versprechen, das er hielt, war das, dass er die Eier kochte – irgendwie. Präzise war jetzt nichts mehr. Das Wunderwerk der Technik war eigentlich keins. Sein einziger Vorteil war, er verbrauchte weniger Wasser als der berühmte Kochtopf.

Wenn es aber um Präzision geht, ist „Handmade“ immer noch die einzig wahre Methode, selbst beim Eierkochen. Aber nun hatten wir das Ding und jeder musste die Eier so essen, wie sie aus dem neuen Wunderkocher kamen – manchmal hart, manchmal weich, nie so, wie wir sie am liebsten hatten. Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wir kochen immer noch mit so einem Ding, wenn auch inzwischen bereits mit Kochern der nächsten und übernächsten Generation. Besser ist seit unserem Ersterwerb aber nichts geworden. Man muss die Eier also nehmen, wie sie aus dem Eierkocher kommen. Fertig!

Achja, Katze war das Thema. Dann jetzt schnell von der Mücke Ei zum Elefanten Kater!

Wir kamen also damals mit unserem ersten Eierkocher hochstolz nach Hause. Am anderen Morgen musste das Teil natürlich sofort ausprobiert werden. Mein Mann konnte sich nicht bremsen, natürlich musste ER die neue Technik in unseren Haushalt einführen und die ersten Koch-Tests fahren.

Er piekste die Eier fachmännisch an, dann gab er sie hinein in das neue Wunderwerk der Technik. Ein wenig Wasser wurde noch hinzugefügt und los ging die Kocherei mit dem Druck auf das Einschaltknöpfchen. Es köchelte bald leise vor sich hin. Wir schauten gespannt zu und vorfreuten uns auf ein ganz neues Frühstückseigefühl.

Derweil spazierte unser Kater Pooky durch die Küche, wie immer, wenn sein Personal sich zu Tisch begeben hatte. Es könnte ja sein, dass etwas für ihn abfallen würde. Falls nicht, kannte er allerlei Tricks, um sich ein leckeres Häppchen zu ergaunern. Er stolzierte also hin, er stolzierte her. Zwischendurch sprang er auf die Ecke in unserer Sitzecke, die scheinbar extra für Katzen erdacht wurde und blickte auf den gedeckten Tisch, schließlich musste er wissen, was seine Menschen Leckeres im Angebot hatten.

Für Diaschau eines der Bilder anklicken!

Nun ja, Minzgelee war nicht unbedingt sein Fall. Er sprang wieder von seinem Hochsitz, stolzierte weiter durch die Küche und er ahnte nichts Böses.

Doch wie es so ist im Leben, das Böse schläft nie. Es ruht höchstens, doch irgendwann schlägt es erbarmungslos zu. So auch an diesem Morgen. Plötzlich ertönte ein furchtbar lautes Schnarren. Wir Menschen zuckten erschrocken zusammen, der Kater schoss vor Schreck wie ein Pingpongball  in die Höhe und landete erst ein Stückchen weiter wieder auf seinen vier Pfoten. Mit gesträubtem Pelz, buschigem Schwanz und mächtigem Katzenbuckel stand er erstarrt in der Küche und blickte abwehrbereit hinüber zu unserem neuen Wunderwerk der Technik und knurrte ihn an – den keifenden Eierkocher.

Der Kocher schnarrte weiter und ließ sich vom gefährlich knurrenden Kater nicht beeindrucken. Erst, als sich der Herr des Hauses erhob und auf das Ausschaltknöpfchen drückte, also auf das vom Kocher nicht auf das vom Kater, kehrte wieder Ruhe ein. Menschen und Kater atmeten auf und entspannten sich wieder. Der Kater schrumpfte auf seine normale Größe zurück.

Während sich der Koch an die Verteilung der Frühstückseier machte, galoppierte Pooky Richtung Wohnzimmer. Ihm war wohl durch den schrecklichen Lärm dieses neuen Küchenutensils jeglicher Appetit auf noch so leckere Häppchen vergangen. Er wollte hinaus in den Garten, wie er uns vom Wohnzimmer her durch lautstarkes Miauen mitteilte. Er brauchte entspannendes Vogelgezwitscher um sich, das Summen der Bienen und das Plätschern der in der Vogeltränke badenden Amsel, aber keinen Eierkocher.

Nachdem ich Pooky hinaus in den sonnigen Morgen gelassen hatte, konnte auch ich mich endlich dem Frühstück widmen. Doch entspanntes Frühstück war nun auch wieder anders. Meine Mitesser meckerten herum – am Härtegrad des Frühstückseies. Die Weicheiliebhaber hatten schlechte Karten. Zufrieden war nur die Fraktion der Zehnminuten-Ei-Liebhaber. Ich gehöre zwar auch eher zur ersten Fraktion, aber ein zehn Minuten gekochtes Ei ist mir immer noch lieber als ein Ei in noch fast rohem Zustand. Aber der Herr und Meister dieser ersten Frühstücksei-Erprobungsrunde meinte, Übung mache sicher bald den Ei-Kochmeister. Wir üben immer noch …

Im Laufe der Zeit glätteten sich aber die Wogen wieder. Wir Menschen gewöhnten uns an ein Durchschnittsei und der Kater ignorierte fortan das eklige Schnarren des Eierkochers. Meistens war Pooky bereits im Garten verschwunden, bevor der Kocher überhaupt mit seinem Weckruf begann.

Die Moral von der Geschicht‘ – Menschen und Katzen sind gleichermaßen lernfähig. Dem einen schmecken plötzlich auch härtere oder weichere Eier und der andere weiß, wann er sich besser aus dem Staube macht, als sich mit einem gefährlich schnarrenden Eierkocher anzulegen.

Ein Teppich für den Kater

Stricken war vor einigen Jahren noch eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Inzwischen bin ich davon irgendwie abgekommen, obwohl ich immer noch jede Menge Wollvorräte gehortet habe. Damals habe ich nicht nur die Familie von Kopf bis Fuß bestrickt, auch Dekoratives für unser Zuhause gehörte zu meinen Strickkunstwerken. Ein Flickenteppich, eine Art Läufer, war eines meiner Lieblingsprojekte. Schon eine ganze Weile hatte ich nach einer Idee gesucht, wie ich eine schadhafte Stelle auf unserem sonst noch schönen Wohnzimmerteppich verdecken konnte.

In einer meiner Handarbeitszeitschriften sprang mir schließlich eine Idee entgegen. Ein wunderschöner Flickenteppich lächelte mich daraus an. Ich war sofort verliebt in ihn. Zusammengesetzt war er aus mehreren aus verschiedenen Paketbandsorten gestrickten Quadraten.

Natürlich machte ich mich eilends auf die Suche nach entsprechendem Material für meinen Teppich. Paketband gab es eher nicht in meinem Lieblingswolleladen. Doch in Schreibwarenläden wurde ich fündig.

Das Paketband von damals, wir sprechen hier von DDR-Zeiten, diente zum Zuschnüren von Paketen. Damals wurde geschnürt und nicht geklebt. Farb- und Materialbeispiele zeigen die ersten drei Bilder in der folgenden Diaschau. Ein Beispiel aus dem jetzigen Jahrhundert ist das darunter abgebildete Knäuel, das allerdings mehr ein Band aus dem Gärtnerbedarf ist. Es kommt der damaligen Paketschnur zumindest einigermaßen nahe. Es ist allerdings wesentlich fester und sicher nicht so gut zum Stricken geeignet wie das, das ich im vorigen Jahrhundert 🤭 verwendet habe.

Für Diaschau eines der Bilder anklicken!

Wie erstaunt war ich damals, als ich auf die Suche nach entsprechender Paketschnur ging, wie viele unterschiedliche Sorten es davon gab. Das war mir bis dahin noch gar nicht aufgefallen. Fröhlich kaufte ich mich durch dickes und dünnes, meliertes und einfarbiges Band. Am Ende hatte ich eine hübsche Kollektion zusammen. Mein Strickmarathon konnte beginnen. Abend für Abend fertigte ich etwa 30×30 cm große Quadrate aus den unterschiedlichen Paketbandsorten. Da mein Teppich etwa so lang werden sollte wie der Schrank war, vor dem der Teppich später seinen Platz finden sollte, musste ich etliche Quadrate stricken. Nachdem das erste Quadrat fertig war, legte ich es probehalber vor dem Schrank aus. Daran würde ich sehen können, wie viele Quadrate ich noch stricken müsste. Mein Probestück könnte dort auch gleich liegenbleiben, bis alle Teile fertig sein würden. Es störte ja nicht. Im Gegenteil, es sah sogar ganz nett aus.

Unser Kater Schnups hatte sich kurz zuvor häuslich vor unserer Heizung niedergelassen, um sich von seinen anstrengenden Tagesgeschäften zu erholen. Kaum aber lag mein erstes Strickquadrat vor dem Schrank, hatte der Kater nichts Eiligeres zu tun, als hinüber zu dem Gestrickten zu gehen. Da lag etwas Neues. Neugierig wie er war, musste er das natürlich inspizieren. Er beschnupperte das Strickstück zunächst eine ganze Weile. Schließlich schien er es genehmigt zu haben. Seine Zustimmung besiegelte er damit, dass er sich mitten darauf niederließ, sich noch ein wenig zurechtrückte und sich anschließend auf die Größe des gestrickten Quadrates zusammenrollte. Zufrieden mit sich und seinem neuen Teppich schloss er entspannt die Augen und setzte seinen begonnenen Spätnachmittagsschlaf fort.

Kater Hannibal alias Schnups

Als ich am anderen Tag mein nächstes Quadrat fertig hatte und zur Probe an das erste legte, hatte Schnups nichts Eiligeres zu tun, als sich wieder auf das kleine, inzwischen um ein Quadrat gewachsene, Stück Teppich zu legen. Dieses Mal aber rollte er sich nicht wie am Abend zuvor auf dem einen Quadrat zusammen, er machte sich etwas länger. Er füllte die beiden aneinander liegenden Teile vollständig der Länge nach aus. Toll, was seine Menschenfrau ihm da geschenkt hatte.

Beim nächsten fertiggestellten Stück Flickenteppich machte sich Schnups noch länger. Ich staunte mächtig, wie lang dieser Kater doch war. Und von einem gestrickten Quadrat zum anderen wurde auch der Plüschlöwe darauf immer länger und schließlich sogar breiter. Er bemühte sich jeweils, die Teppichstücken so gut wie möglich auszufüllen.

Auf Claras Wunsch habe ich jetzt noch nach dem Teppich gefahndet und ihn tatsächlich unter den alten Handtüchern und Decken, die den Katzen auf Fensterbrettern & Co. mitunter noch als Unterlage dienen, gefunden. Der Kater, der darauf umherläuft, ist allerdings nicht Schnups. Das Double ist Keks, der aber durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit dem damaligen Teppichbesetzer Schnups hat. Keks wollte allerdings lieber unter den Teppich kriechen, als ich das gute Stück zu Fotozwecken auslegte. Der Teppich dürfte inzwischen mindestens 35 Jahre alt sein. Man sieht es ihm auch an, löchrig, wie er inzwischen ist. Aber auch Generationen später lieben ihn, wie man sieht, die Katzen immer noch. Wenn auch irgendwie anders 😉😁

Für Diaschau eines der Bilder anklicken!

Aber zurück zu Schnups und dem Teppich. Wir warteten jedes Mal ganz gespannt, was passieren würde, wenn ich wieder ein neues Quadrat anlegen konnte. Es dauerte nie lange, bis Schnups auch das neue Teppichstück als sein ganz persönliches beschlagnahmte. Er muss fest der Meinung gewesen sein, dass ich den Teppich ganz allein für ihn angefertigt hatte. Auch als der Flickenteppich schließlich fertig zusammengenäht und an beiden kurzen Seiten mit Fransen verziert war, verlor er für den Kater nicht die Faszination. Im Gegenteil, der Paketbandteppich war und blieb vom ersten Tag an Schnupsens Lieblingsschlafplatz.

Der Kater von heute, Keks, liegt nicht drauf, er liegt lieber drunter 😻

Den kleinen Strickläufer hatten wir noch viele Jahre – sogar über den Kater hinaus. Später, als sich doch ein neuer Wohnzimmerteppich notwendig machte, verbrachte das gute Stück noch etliche Jahre in unserem Bad. Schnups weilte da schon lange nicht mehr unter uns. Doch der Teppich hat mich immer wieder an Schnups und seine seltsame Marotte im Zusammenhang mit diesem Flickenteppich erinnert.

Der Bratwurstverweigerer

Die eine oder andere Geschichte mit und um unseren Kater Pooky ist nicht in mein Buch eingeflossen. Einiges ist mir erst wieder eingefallen, als „Pfote aufs Herz“ eigentlich schon fertig war. Und da ich das Buch endlich einmal abschließen wollte, blieb so manches Erlebnis außen vor. Ich möchte diese Geschichten aber trotzdem erzählen. Warum also nicht hier?

Im Jahre 1997 mussten wir unser langjähriges Zuhause, das uns nur wenige Meter vom Ostseestrand getrennt hatte, verlassen. Die Wende 1989 hatte unsere Familie zwar recht gut überstanden, sie hatte uns sogar eine Traumwohnung am Meer beschert. Doch acht Jahre später war dieser Traum ausgeträumt. Wir mussten uns wegen Verkauf des Hauses, in dem wir damals wohnten, und wegen der sich daran anschließenden Eigenbedarfskündigung ein neues Zuhause suchen. Ende 1997 schnürten wir schließlich unser Ränzlein und zogen um. Wir wohnten nun zwar noch immer nicht weit von der Ostsee entfernt, aber eben doch nicht so traumhaft nah wie zuvor. Meeresduft und Ostseesand waren nicht mehr ganz so allgegenwärtig wie in den Jahren zuvor. Nur wenn der Wind kräftig aus dem Norden bläst, dann ist manchmal auch in unserem jetzigen Zuhause ein zarter Meeresduft wahrzunehmen.

Unser Kater Pooky hatte im Sommer nach unserem Umzug sein neues Revier voll in Besitz genommen. Auch die Nachbarn rund um uns herum wussten inzwischen, wo dieser neue Plüschlöwe hingehörte.

Ein Sommer, ohne ab und zu den Holzkohlegrill anzuschmeißen, ist natürlich kein Sommer. So wurde auch in unserem neuen Wohngebiet fleißig gegrillt. Pookys Nase lockte ihn natürlich auch gern an solche verführerisch nach Fleisch duftenden Orte. Man könnte doch mal schauen, ob dort nicht etwas für den sich so leer anfühlenden Katermagen abzustauben wäre.

Sicher mit der Absicht, sich ein leckeres Stückchen Fleisch zu ergaunern, hatte sich Pooky bei unserem grillenden Gegenüber eingefunden. Hungrige Kateraugen erweichen einfach jedes Menschenherz, so muss der Schlingel wohl gedacht haben. Und so schlich er wie die Katze um den heißen Brei um den Garten des grillenden Nachbarn. Irgendwann wurde die fröhliche Grillrunde auch auf den armen hungrigen Pelzträger aufmerksam. Das Fleisch hatten die Menschen schon längst verzehrt, doch etwas Bratwurst war noch übrig. Der Kater würde sich bestimmt mit Wonne auf die Köstlichkeit stürzen. Der Herr des Hauses schnitt die Wurst sogar noch in mundgerechte Stücke und kredenzte sie voller Stolz dem Katertier. Doch der edle Wurstspender wurde knallhart enttäuscht. Pooky schnupperte nur kurz an der Bratwurst, drehte sich um und ging erhobenen Hauptes und Schwanzes davon. Welche Beleidigung, ihm eine simple Bratwurst anzubieten! Ihre ekligen Reste konnten sie selber essen.

Am anderen Tag hielt ich einen kurzen Plausch mit unserem Nachbarn von gegenüber. Dabei erzählte er mir, dass unser Kater ihre superleckere Bratwurst, die sie ihm frisch vom Grill angeboten hätten, einfach ignoriert hätte. Ich konnte nicht anders und musste loslachen. Der Nachbar schaute mich etwas konsterniert an. Immer noch lachend erklärte ich ihm, dass unser Kater einfach keine Bratwurst mögen würde. Und er hatte gedacht, er würde Pooky etwas ganz besonders Gutes tun. Tja, falsch gedacht. Da hatte er die Rechnung ohne unseren Kater gemacht.

Ich hatte mir gut vorstellen können, wie enttäuscht die Nachbarn unserem überheblich davonschreitenden Kater hinterhergeschaut hatten. Pooky eine Bratwurst anzubieten, das glich nahezu einer Beleidigung. Bratwurst mochte er noch nie. Unter einem ordentlichen Stückchen Fleisch machte er es nicht. Bratwurst schien in seinen Augen niedrigste Qualität zu sein. Und dann noch eine Bratwurst, die niemand mehr gewollt hatte. So etwas brauchte ihm keiner anzubieten, schließlich war er kein Resteverwerter. Edles Grillfleisch wollte er serviert bekommen. Gegrillter Fisch würde natürlich auch gehen. Aber darunter machte es Pooky nicht. Und wenn er uns etwas vom Tisch stahl, was er immer wieder mal machte, wenn wir nicht aufpassten, dann waren es immer eher edle Fleischstückchen. An Bratwurst hatte er sich noch nie vergriffen.

Ja, Katzen können manchmal sooooo beleidigend sein. Man denkt, man tut ihnen jetzt einmal etwas richtig Gutes. Was machen sie? Sie schauen es nicht einmal an. Sie drehen sich einfach um und stolzieren erhobenen Hauptes davon. Man bekommt meistens noch ein richtig schlechtes Gewissen, weil man dem armen Tier so etwas Minderwertiges angeboten hat. Aber ich glaube, genau das wollen sie letztendlich auch erreichen. Sie testen damit unsere Unterwürfigkeit. Das nächste Mal steht dann ein Gourmetteller vor der pelzigen Herrschaft 😉

Süßes für die Katz

Unser Teilzeitkater Hanniball bzw. Schnups, in meinem Buch begegnet er uns gleich zu Anfang, war zwar vorwiegend ein Draußenkater, doch in der kalten Jahreszeit war er gern auch etwas länger bei uns in der Wohnung. Wenn ich nachmittags von der Arbeit heimkam, saß er oft schon, sehnsüchtig auf mich wartend, auf dem Fensterbrett unseres Schlafzimmerfensters. Kaum hatte er mich gesehen, kam er angespurtet, um mich freudig zu begrüßen und mit mir ins Haus zu gehen. Im Hausflur hatte er es gewöhnlich besonders eilig, vor unsere Wohnungstür zu kommen. Der Hausflur ängstigte ihn immer irgendwie. Mitunter tauchte dort nämlich unversehens ein fremder Mensch auf. Dann geriet Schnups schnell mal in Panik und versuchte verzweifelt, sich hinter mir zu verstecken. In solchen Fällen musste ich immer ganz besonders schnell die Wohnungstür aufschließen, damit er sich in unserem Flur vor diesem fremden Menschen in Sicherheit bringen konnte. Andere Menschen waren und blieben für ihn immer unheimlich. Er hielt sich stets möglichst fern von ihnen. Wesentlich lieber als den Hausflur benutzte Schnups daher das Schlafzimmerfenster als Zugang zu unserer Wohnung. Oft aber hatte er es so eilig, zu seinem Futterteller in unserer Küche zu kommen, dass er dann doch todesmutig den Weg zusammen mit mir durch den Hausflur wählte. Das war besonders in der kalten Jahreszeit der Fall. Im Winter waren die Mäuse wohl eher rar und damit war das Jägerglück des Katers auch eher mäßig. Nur verständlich, dass ihn sein leerer Magen magisch zu seinem Futterteller in unserer Küche zog.

Gut gesättigt machte er anschließend gern ein Verdauungsschläfchen in unserem Wohnzimmer – ganz in Ruhe und in Sicherheit. Richtig entspannt schlafen konnte er, so glaube ich, nur in unserer Wohnung. Nur dort fiel alle Hektik von ihm ab. Manchmal bot er ein herrliches Bild, wenn er endlich völlig entspannt dalag mit in die Heizungsrippen gefalteten Pfoten, den Bauch dabei ganz dicht an die Wärmequelle geschoben. Nicht selten lag er fast mehr unter statt an der Heizung, um mit möglichst jedem Quadratzentimeter seines Körpers die wohlige Wärme zu tanken. In der Regel machte er sich erst nach unserem abendlichen Fernsehprogramm wieder auf den Weg nach draußen, um ausgeschlafen die Nacht bis zum frühen Morgen und bis zu seinem Frühstück bei uns im Freien zu verbringen.

So saß ich an einem kalten Winterabend gemütlich vor dem Fernseher, vor mir eine Tüte mit Studentenfutter und ließ mir die knackigen Nüsse schmecken. Kater Schnups schlief schon eine ganze Weile selig und entspannt mehr in als vor der Heizung. Plötzlich aber kam Leben in den eben noch tief und fest schlummernden Kater. Langsam drehte er den Kopf in meine Richtung und schaute mich aus schmalen Pelzschlitzen an. Interessiert schnüffelte er zu mir hinüber. Dann entknotete sich das Pelzbündel langsam aus den Heizungsrippen, erhob sich, reckte und streckte sich, gähnte einmal herzhaft und kam schließlich zu mir rüber. Dicht vor mir blieb er stehen, setzte sich auf sein pelziges Hinterteil und sagte: „Mau!“
Ich wandte mich vom Fernseher und vom Studentenfutter ab und schaute den Kater gespannt an: „Na, was ist? Möchtest Du heute etwa schon früher raus als sonst? Okay, dann komm, ich lass Dich schnell in den Garten!“

Doch als ich aufstand, zur Tür ging, um den Kater ins Schlafzimmer und von dort hinaus in den Garten zu lassen, folgte er mir nicht. Die Tüte mit dem Studentenfutter hatte ich auf der Couch liegengelassen. Scheinbar hatte genau die das Interesse des Katers geweckt. Er wollte also nicht vorzeitig zum abendlichen Reviergang aufbrechen, ihn interessierte vielmehr, was in der Tüte war.
Ich grinste den Kater an und fragte: „Du willst doch nicht etwa vom Studentenfutter kosten?“
Als ich die Tüte wieder in die Hand nahm, begann Schnups wohlig zu schnurren. Ob er tatsächlich vom Studentenfutter probieren wollte? Die Nüsse hatte ich derweil alle verspeist, nur Rosinen hatte ich noch jede Menge zu bieten. Die mag ich nämlich nur im Kuchen. Rosinen pur sind so gar nicht mein Fall. Mein Mann mag sie allerdings sehr gerne. Der schnurrende Kater wich mir nicht von der Seite. Immer wieder versuchte er, an der Tüte zu schnuppern. Ob er auch wie mein Mann Rosinen mochte?
Spaßeshalber sammelte ich eine Rosine aus der Tüte und hielt sie Schnups hin. Verblüfft schaute ich zu, wie der Kater das süße kleine Etwas förmlich hinunterschlang. Und schon verlangte er mehr davon. Das konnte doch nicht wahr sein. Der Kater fraß Rosinen. Sie schienen ihm sogar richtig gut zu schmecken. Von diesem Tag an, war er immer zur Stelle, wenn auch nur eine Studentenfuttertüte knisterte und verlangte nach Rosinen.

Irgendwann las ich dann aber mehr zufällig, dass Rosinen bei Hunden, aber durchaus auch bei Katzen, Schaden anrichten können. Sie stehen in dem Ruf, Durchfall und Erbrechen hervorzurufen oder sogar Schlimmeres. Also verhängte ich von da an ein Rosinenverbot für den Kater, auch wenn er die kleinen Früchte noch so sehr mochte und uns jedes Mal furchtbar vollschnurrte, wenn er irgendwo Rosinen erschnüffelte. Schließlich wollten wir Schnups mit diesem doch recht ungewöhnlichen Leckerli nicht am Ende doch noch irgendwelche gesundheitlichen Probleme bereiten. Ich hoffte sehr, dass das durch mein unbedachtes Handeln zuvor nicht schon geschehen war.

Aber seltsam fand ich es schon, dass der Kater so wild auf Rosinen war. Irgendetwas Verlockendes müssen sie wohl für Katzen an sich haben – diese kleinen getrockneten Früchte. Einige Jahre später wurde ich mit dem Rosinenproblem und Katzen nämlich noch einmal konfrontiert. Unser Kater Pooky stand scheinbar ebenso wie Schnups auf Rosinen. Der hat sie sogar zu meinem Ärger einmal aus einem frisch gebackenen Hefetopfkuchen gepolkt. Die Kuchengeschichte mit und um Pooky ist übrigens auch in meinem Buch (Seite 174 ff.) im Kapitel „Rosinen im Kater“ zu finden.

Vom Regen in die Traufe? (Mohrle – Teil 2)

<Teil 2 von „Auch bei mir kam ein Kätzchen aus dem Regen“>

Das Abenteuer meines kleinen Findelkätzchens aus dem Beitrag zuvor endete glücklicherweise nicht in der Traufe, dafür aber zunächst in unserem Keller.

Mein Vater war nicht gerade begeistert von meinem tierischen Mitbringsel. Dank der Fürsprache meiner Mutter durfte der pelzige Winzling aber erst einmal bleiben – im Keller versteht sich. Ich erhielt zwar die Auflage, das Kätzchen wieder irgendwo unterzubringen, wenn es entsprechend aufgepäppelt wäre, aber darüber wollte ich vorerst nicht nachdenken. Natürlich versprach ich dem Kätzchen zuliebe alles, was mein Vater hören wollte. Bestimmt würde später eine Lösung vom Himmel fallen, so meine Hoffnung.

Zunächst aber war ich froh und glücklich, hatte ich doch endlich ein eigenes Kätzchen. Und ich kümmerte mich mit Begeisterung und Hingabe um das kleine Fellbündel. Einen Namen hatte ich auch schon gefunden. Da es zumindest oben herum schwarz bepelzt war, sollte mein Kätzchen Mohrle heißen. Dass es mir sicher sehr schwerfallen würde, ein Kätzchen, dem ich bereits einen Namen gegeben hatte, vielleicht wieder abgeben zu müssen, darüber zerbrach ich mir gar nicht erst den Kopf. Ich hoffte ja schließlich noch auf ein Wunder – z.B. auf die Bekehrung meines Vaters. Wenn er mein Kätzchen erst einmal sehen würde, wäre er bestimmt auf der Stelle genauso verliebt in das kleine Wuschelwesen wie ich.

Ab sofort war ich natürlich mehr in unserem Keller zu finden als in unserer Wohnung, schließlich musste ich mich um das Katzenbaby kümmern. Es brauchte ja in regelmäßigen Abständen sein Fläschchen. Und ich kümmerte mich mit Hingabe um mein Pflegekind, so gut, dass es schnell immer kräftiger und natürlich auch immer unternehmungslustiger wurde. Bald hatte es auch begriffen, wie es Milch von einem Teller schlabbern konnte. Ich war richtig stolz auf die Fortschritte, die mein Katzenkind gemacht hatte. Sogar das Katzenklo, das ich ihm hingestellt hatte, benutzte es ordnungsgemäß. Als Behelfstoilette musste eine alte große Bratpfanne herhalten, die ich mit Sand befüllt hatte.

Die Kartoffelkiste, in der ich Mohrle zunächst untergebracht hatte, konnte mein Pflegekätzchen inzwischen mühelos verlassen. Immer öfter kletterte es überall im Keller umher. Eines Tages hatte es sich sogar in den Nachbarkeller verirrt. Wie war es nur dahin gekommen? Es konnte doch gar nicht durch den schmalen Spalt zwischen den einzelnen Holzlatten hindurchgepasst haben. Doch bald löste sich das Rätsel. Die Latten, die unseren Keller von den Nachbarkellern trennten, reichten nicht ganz bis an die Decke. Mein Kätzchen musste wohl bis ganz nach oben zur Decke geklettert sein und von dort hinüber in den Keller nach nebenan. Nun war plötzlich guter Rat teuer. Wenn das öfter passieren würde, gäbe es sicher bald Ärger mit den Nachbarn.

Ich wusste mir keinen anderen Rat, als Mohrle mit hinauf in unsere Wohnung zu nehmen. Ob mein Vater etwas dagegen haben würde, wenn ich mein Pflegekind in unserem Bad unterbringen würde? Fragen konnte ich ihn gerade nicht, weil er noch nicht von der Arbeit zurück war. Wenigstens sah meine Mutter ein, dass die Kellerlösung nun wohl keine mehr war. Auch sie befürchtete Probleme mit den Nachbarn. Ich sollte das Kloschüsselchen noch hochholen, dann würden wir weitersehen.

Wie meine Mutter meinen Vater schließlich davon überzeugt hatte, dass Mohrle bleiben durfte, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich die strenge Auflage erhielt, das Katzenklo immer sorgfältig zu reinigen, und Kratzspuren an den Möbeln wollte mein Vater auch nicht sehen. Einmal ein Geschäftchen in die Ecke gemacht oder an Möbeln gekratzt und schon hätte mein Kätzchen sein Aufenthaltsrecht verwirkt.

Für Diaschau eines der Bilder anklicken!

Ich ließ es natürlich weder zu dem einen, noch zu dem anderen kommen, schließlich wollte ich mein Kätzchen behalten. War einmal keiner zuhause, musste Mohrle im Bad bleiben. Dort konnte er am wenigsten Schaden anrichten. Ja, ER! Inzwischen hatten wir nämlich festgestellt, dass unser neuer Mitbewohner ein kleiner Kater war.

Ich war selig, Mohrle durfte bleiben. Ich müsste nur gut genug auf ihn aufpassen. Endlich war doch noch ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Ich hatte ein eigenes Kätzchen. Dass ich es mir in gewisser Weise erzwungen hatte, das steht auf einem anderen Blatt. Ich war meinem Vater mehr als dankbar, dass er letztendlich doch erlaubt hatte, dass Mohrle bleiben durfte. Ob er nun Mitleid mit dem kleinen Kater hatte oder mich einfach nicht enttäuschen wollte, sei dahingestellt. Ich habe nie nach seinen Beweggründen gefragt.

Wie sich noch oft herausstellen sollte, war dieser Kater nicht ganz so problemlos, wie zumindest ich es gedacht hatte. Wir haben noch jede Menge Aufregendes mit ihm erlebt. Erstaunlicherweise durfte er trotz allem bleiben. Aber dazu vielleicht irgendwann später einmal mehr.

In meinem Buch Pfote aufs Herz habe ich auf Seite 29 nur ganz kurz angerissen, wie gern ich als Kind ein eigenes Kätzchen haben wollte, mein Vater aber etwas dagegen hatte. Diese Geschichte erzählt nun, wie ich letztendlich doch noch zu meinem Kätzchen kam.

Unser Plüschlöwe Pooky aus „Pfote aufs Herz“

Um ihn, um Pooky, geht es hauptsächlich in meinem Buch „Pfote aufs Herz“. Mit ihm zusammen haben wir, meine Familie und ich, wohl die spannendste und aufregendste Zeit überhaupt erlebt. Die Verhandlungen zur Herstellung der deutschen Einheit standen kurz bevor, als unsere Tochter uns zu all den Aufregungen, die damals fast täglich auf uns einstürzten, mit diesem Kater überraschte. Wenige Tage vor unserem geplanten Urlaub stand sie mit dem knapp zwölf Wochen alten Plüschlöwen vor der Tür. Zu all den Aufregungen um die bevorstehende deutsche Einheit, um unsere ungewisse Zukunft an sich kamen nun noch die Aufregungen um einen neuen pelzigen Mitbewohner auf uns zu. Und aufregend blieb es mit ihm bis zum Schluss.

Pooky – September 1990 – hier bereits fünf Monate alt

Mehrmals mussten wir mit ihm umziehen. Langeweile kam bei uns schon allein wegen dieses Katers nie auf. Er hatte es faustdick hinter seinen pelzigen Ohren. Immer wieder stürzte er sich und uns in aufregende Abenteuer.

Die folgenden Bilder zeigen den plüschigen Rabauken in unserer neuen größeren Wohnung, die uns durch einen Glücksumstand nach der Wende praktisch in den Schoß fiel. Der Schaukelstuhl unten, auf dem sich der Plüschlöwe breigemacht hat, stand noch nicht einmal richtig in der Wohnung, da hatte er ihn bereits für sich okkupiert. Ursprünglich war dieses Schaukelmöbel ein Geburtstagsgeschenk für mich von meinem Mann gewesen. Das hat Pooky aber von Anfang an anders gesehen. Er muss fest davon überzeugt gewesen sein, dass der Stuhl eigens für ihn ins Haus gekommen war.

Für Diaschau eines der Bilder anklicken!

1997 mussten wir erneut umziehen. Dieses Mal war unsere Begeisterung mehr als verhalten. Das Haus, ein Mehrfamilienhaus, in dem wir damals wohnten – ganz nah am Ostseestrand – war verkauft worden und sollte in absehbarer Zeit umgebaut werden. Eigentums- bzw. Ferienwohnungen sollten darin entstehen.
Es erging uns, wie es vielen Mietern in Ostdeutschland nach der Wende ergangen ist. Wir mussten aus dem uns so lieb gewordenen Zuhause ausziehen.
Ende 1997 verabschiedeten wir uns schweren Herzens vom Meeresrauschen, von den ewig und immer umherfliegenden Sandkörnchen und vom uns bis dahin ständig umwehenden Meeresduft.

Pooky auf unserer Terrasse – Sommer 1998

Eines wussten wir, wir wollten nicht in eines dieser mehr oder weniger modernen Wohnsilos ziehen. Also hielten wir nach einem Haus Ausschau. Möglich, dass wir verwöhnt waren durch unser Idyll am Meer, in dem wir uns so wohlgefühlt hatten. Vielleicht würden wir ja etwas finden, das unseren Vorstellungen und der Größe unseres Geldbeutels entsprach. Es dauerte auch eine ganze Weile, bis wir endlich etwas Passendes gefunden hatten. Immerhin aber hatten wir nach langer Suche etwas entdeckt, das wirklich rundum passte. Und damit begann wieder ein neues Abenteuer für Mensch und Tier. Es begann mit dem Abenteuer Hauskauf – in einer mehr als ungewissen Zeit.
Nicht nur für uns Menschen, auch für Pooky war es eine enorme Umstellung, als es schließlich soweit war und wir erneut umzogen. Unser inzwischen sieben Jahre alte Kater musste sich dieses Mal an eine ganz fremde Gegend gewöhnen, eine Gegend, in die die Natur erst wieder zurückfinden musste. Wir waren in ein neu erschlossenes Wohngebiet gezogen, in dem weder Baum noch Strauch standen.
Doch Pooky meisterte auch das erstaunlich gut. Sein Park hinter unserem Haus am Meer, ein Abenteuerspielplatz nicht nur für ihn, sondern auch für unsere Kinder, hat ihm zu Anfang sicher sehr gefehlt, so wie uns Menschen die unmittelbare Nähe der Ostsee nahezu schmerzhaft fehlte.

Für Diaschau eines der Bilder anklicken!

Doch mit den Jahren kehrte auch die Natur, das Vogelgezwitscher, das Leben wieder zurück in die einstige Einöde, in die wir gezogen waren. Ganz, ganz langsam schlossen wir unseren Frieden mit diesem neuen Abschnitt unseres Lebens.

28. Juli 2003 in unserm Garten

Nach dreizehn gemeinsamen Jahren musste Pooky, ein Kater, mit dem uns nicht nur viele Abenteuer, sondern auch eine insgesamt aufregende Zeit verband, sich auf in den Katzenhimmel machen. Das Bild oben ist eines der letzten Fotos von ihm. Am 17. August 2003 hat er seine Augen für immer geschlossen und eine unendliche Leere in unserem Haus und in unseren Herzen hinterlassen.